In der Nacht wieder kräftiger Regen, der Tag wird sonnig. Am Morgen wundern wir uns erst einmal, wer sich da und mit wem – weil keine Antworten – vor unserem Boot unterhält. Eine Frau füttert durch den Zaun zwei Katzen, die zum gegenüberliegenden Grundstück gehören. Sie wischt ihnen das Maul ab, putzt alle Backsteine, aus denen sie für das Futter einen Unterstand gebaut hat, bietet den Katzen verschiedene Futter an. Ich müsste den Generator anwerfen, der nach dem Kaltstart zu Beginn qualmt und will ihr das nicht antun. Aber irgendwann ist dann die Geduld zu Ende. Es hindert sie auch nicht, sich weiter mit den Katzen zu unterhalten, beim Weggehen zehn Mal Winken und Küsschen werfen.

 

Gerade als wir loswollen, schiebt sich eine große Penniche unter die Brücke Richtung Schleuse. Die Gäste sind am Heck und von dort fragt dann ein Mädchen erstaunt auf Finnisch, ob wir denn aus Finnland kämen, nachdem sie unsere Flagge gesehen hatte. Wir melden uns bei der nächsten Schleuse telefonisch an, da sie Teil einer automatischen Kette ist. Außerhalb der Stadt geht es einige Kilometer durch Industriegelände, dann wieder nur noch Landschaft. Der Canal du Loing ist breiter als die bisherigen Kanäle und meistens auf beiden Seiten durch Mauern oder Eisenwände gestützt. Der Fluss Loing selbst läuft auf langen Strecken direkt neben dem Kanal. Mittagessen genießen wir in der Schleuse Retourné 4, wo wir gerade um 12:00 ankommen und einfahren können, dann aber auf die Schleusenwärterin warten müssen, die bis 13:00 Mittagspause hat.

 

Am Gemeindeanleger von Château-Landon in Néronville legen wir an. Vor uns schon ein Australier und ein Engländer. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg zum Ort, aber nach einigen Kilometern vergeht uns der Glaube, dass wir richtig laufen und kehren um. Dann kommen Fahrradfahrer vorbei – die Australier und Engländer – und bestätigen, dass die Straße doch zum Ort führt. Wir holen trotzdem die Fahrräder vom Boot, was sich auch als richtig erwies; denn bis ins Zentrum war es eine ziemlich lange Strecke. Es gibt ein ehemaliger Kloster und eine große Kirche, schlicht wie die meisten Kirchen hier. Da wir Zeit haben, gehen wir auch mal auf den Friedhof und stellen gemeinsam fest, dass wir hier nicht gern liegen möchten. Nur Stein, kein Grün, kein Baum, trostlos und bedrückend. Krönender Abschluss der Ortsbesichtigung wird der Besuch im Dönner-Restaurant Kapadokia, wo wir nicht bis 19:00 auf das Essen warten müssen.