Um 9:00 sollte die Schleuse vor dem Hafen öffnen, aber es tut sich nichts. 15 Minuten später dann erscheint der junge Schleusenwart. Er war als Ersatz für einen wegen Krankheit ausgefallenen Kollegen eingesetzt und hatte geglaubt, dass die Schleuse erst um 10:00 öffnet. Hinter uns folgt ein selbstgebautes Hausboot bis Ljungsbro. Die sieben Brücken auf der kurvenreichen Strecke zwischen Seen und Landstrassen öffnen sich über Fernbedienung beim Annähern, nur bei einer müssen wir erst 4 Boote aus der Gegenrichtung passieren lassen. Auch 2 Passagierschiffe kommen uns entgegen. In die erste von 4 Doppelschleusen fahren wir um 11:30 gemeinsam mit einem Segelboot ein, welches dann im Hafen von Berg bleibt. Neben der Bergs-Schleuse gibt es Cafés und Tische mit Bänken, wo die Urlauber das Schleusen mitverfolgen. Nun haben wir die berühmte siebenstufige Carl Johans-Schleuse vor uns, die wir jetzt allein schleusen können, es ist ein Genuss! Reinfahren, Anlegen, Pforte geschlossen und ab geht es. Dabei kann man sich noch die in einen Randstein geschlagene Jahreszahl der Fertigstellung jeder Schleusenkammer ansehen. Um 15:10 haben wir es schon geschafft und kommen auf den Roxen-See. Nach weiteren 1,5 Stunden warten wir in Norsholm auf die Öffnung der Kombination Eisenbahnbrücke, Schleuse, Strassenbrücke. Wegen des starken Zugverkehrs wird die Brücke immer nur kurze Zeit geöffnet und unsere erst angezeigte Öffnungszeit 16:00 wird auf 16:15 verschoben. Die ganze Fahrt über den Roxen-See verfolgte uns schon eine schwarze Wolkenwand und kaum waren wir dann endlich durch dieses Nadelör im Hafen angekommen und beim Anlegen, brach sie mit einem kräftigen Prasselregen auf und begoss den erfolgreichen Tag. Wir haben das im Boot schnell mit einem Glas Rotwein veredelt. 17 Schleusen und 7 Brücken waren es wert.

In der Schleusentreppe von Berg

Fotos von Stefanie und Berthold Wieandt