Wir haben uns nun entschlossen, beim Schleusen den Vorschlägen der Kanalverwaltung zu folgen, d.h. wir haben ein festes Seil am Heck, ein Seil zum Straffziehen am Bug und aus eigener Erfahrung ein Seil in der Bootsmitte. Neun Schleusen liegen vor uns: eine Doppelschleuse, eine Dreifachschleuse und noch einmal zwei Doppelschleusen, bis wir in Hajstorp angekommen sind. In der ersten Doppelschleuse sind wir allein, können hinten in der Schleusenkammer bleiben und das Schleusen geht tatsächlich viel leichter als gestern. In der ersten Schleuse der 3-Stufen-Treppe liegen wir vorne und hinter uns auf der anderen Seite ein Segelboot. Das einströmende Wasser drückt das Boot vorne in die Kammer hinein, die 15 Tonnen Gewicht mit der Hand zu halten ist nicht möglich. Die Segelboote haben es da viel leichter, da sie die Seile über die Winschen legen und somit immer nachkorrigieren können. Für die restlichen Schleusen lassen wir das Segelboot nach vorne gehen und bleiben hinten, damit haben wir weniger Druck und keine Probleme mehr. Um 11:30 sind wir durch und haben nun bis auf eine 20 cm Ausgleichsschleuse den höchsten Punkt des Kanals erreicht, ab jetzt geht es bis zur Ostsee problemlos abwärts. In Töreboda legen wir kurze Mittagspause ein, da wir auf die Öffnung einer Strassenbrücke warten müssen. Alle anderen Brücken öffnen sich mit minimalen Warteminuten. Der Kanal schlängelt sich durch die weite Landschaft, es kommen nur wenig Boote entgegen. In Vassbacken gehen wir in den Gästehafen, bis zum späten Nachmittag füllt der sich dann wieder bis auf den letzten Platz. Wie auch in anderen Häfen liegt nebenan ein Platz für Wohnwagen und –mobile. Am Abend gibt es im Marina-Café Schnitzel mit Bratkartoffeln, riesig und ausgezeichnet. Das Café wird von einer stuttgarter Familie betrieben. Rings um das kleine Hafenbecken qualmen die Holzkohlengrills.