Millimeterweise schieben wir uns aus unserem Liegeplatz auf den Kanal. Vorher haben wir noch unseren Hailer ausprobiert, mit dem wir Tonzeichen geben können, an den heutigen engen Stellen sollte man das machen. Bei Tåtorp kommen wir an die kleinste Schleuse des Göta Kanals, der Hub ist ca. O,2 m. Dafür wird die Schleuse manuell bedient. Die jungen Leute vor uns in einem kleinen Motorboot übernehmen die Arbeit auch für uns. Nun kommen wir auf den Viken-See und können mal wieder 15 nm „normal“ fahren. An die Brücke Brosundet, die zu Regelzeiten öffnet, kommen wir gerade richtig. Der Viken ist hier sehr steinig, die Route ist eng aber gut ausgezeichnet. Mitten in der Bucht Kiddösund liegt eine alte 620 m lange Treidelmauer, auf der früher die Schiffe von Pferden gezogen wurden. Zwei weitere enge Stellen sind die Kanäle Spetsnäs und Billströmen, in den Felsen gesprengte Passagen, die nur im Einbahnverkehr durchfahren werden können. Hier drücken wir nun auch mal aktiv auf die „Hupe“ des Hailers. Leider hat es mittlerweile angefangen zu regnen, so dass von diesen aufregenden Stellen keine Photos gemacht werden konnten. In Forsvik kommen wir in die grösste Schleuse des Kanals mit einem Hub von 3,5 m und unsere erste Schleuse abwärts, ein Vergnügen. Die Wand der Schleusenkammer ist teilweise jedoch noch im Naturzustand, das heisst nicht gerade, unten stehen Felsbrocken aus der Wand heraus, wir stossen das Boot immer wieder von der Wand ab. Nach der Schleuse ist es nur noch eine kurze Strecke bis zum Gästehafen in Karlsborg. Inzwischen hat es sich richtig eingeregnet, davon hatte im Wetterbericht nichts gestanden. Der Besuch der grossen Festung in Karlsborg – sie gehörte zu den grössen Festungen Europas - wird daher storniert. Im Hafen gibt es eine gleiche Automatentankstelle wie in Sjötorp, wo wir Probleme mit der Kreditkarte hatten. Aus Neugier schiebe ich meine Karte in den Automaten und siehe da, hier ist der Apparat auf neue Karten umgestellt!