Endlich geht es weiter!

Metin bringt um 8:00 die Aussentür und den Tisch, wir kalebrieren noch den Messfühler für den Heck-Schwarzwassertank. Um 10:00 verlassen wir Didim und begeben uns wieder in Richtung Fournoi. Diesmal aber daran vorbei zur Insel Ikaria. Blendendes Wetter, nur 26º, Sonnenschein, leichter Gegenwind aus W/SW, auf 50 nm sehen wir nur 4 Segel-, 1 Power- und 2 Fischerboote . Um 16:30 gehen wir im kleinen Hafen von Ayios Kirikos längseits. Wir bleiben das einzige ausländische Boot hier. Der Ort zieht sich an den steilen Hängen empor. Auf der Mole ein grosses Denkmal  für Ikarus.

22.6.

Zu windig, um die lange Strecke nach Khios in Angriff zu nehmen. Also mieten wir wieder ein Auto und machen unsere nächste Inselrundfahrt. Ikaria ist ein langgezogener Bergrücken. Von Ayios Kirikos geht es steil auf den Kamm, von oben wunderbare Aussichten nach Osten zu Fournoi und Samos. Dann an den Hängen der Westflanke entlang nach Evdilos. Hier ist der Hafen umgebaut und auch geschützte Anleger für Yachten sind eingerichtet. Ein netter Ort, Besuch lohnt sich. Zwischen Evdilos und Armenistis werden die Hänge flacher, es gibt Wälder und Weinanbau. In Armenistis Mittagessen direkt über einem kleinen Strand, wo ich später schwimmen gehe. Zurück fahren wir über den Bergrücken und sind froh, dass die auf der Karte als Sandstrasse eingezeichneten Strecken inzwischen (wohl mit EU-Geldern) zu normalen Strassen ausgebaut sind. Die Südwestflanke der Insel stürzt von 1000 m steil ins Meer ab und ist praktisch unbewohnt. Wir können es nicht sein lassen, noch ein Stück nach Westen zum Weiler Magganitis zu fahren. Laut Törnführer ist dort ein neuen Hafen gebaut; der erweist sich allerdings als eine einzige Mole, wo es Schutz höchstens gegen Nordostwind gibt. Spannend die Fahrt mit dem Auto durch die steilen Dorfstrassen und immer etwas das Fragezeichen im Kopf, “kommen wir hier auch wieder hoch?”, aber es klappt. Kurz vor Ayios Kirikos ist dann ein Stück der Strasse ins Meer gebrochen, einziger Hinweis ist das STOP-Schild 10 m vor der Baustelle! Ein Einheimischer erklärt uns eine Umgehungsstrecke weiter oben am Hang entlang. Zurück im Hafen finden wir ein belgisches Segelboot nehmen uns; die Mannschaft hatte ich schon in Didim getroffen, sie wollten sich Karten ausleihen. Ihre griechische Gastflagge ist seitenverkehrt aufgehängt. Auf meinen Hinweis erzählen sie lachend, dass sie das wissen, die Flagge hatten sie in der Türkei in Bodrum gekauft, “Nachbarschaftsliebe”?

23.6.

Kaum haben wir uns fertig gemacht zum Ablegen Richtung Khios, schieben sich schwarze Wolken über den Bergkamm und es fängt an zu regnen. Bald kommt ein kräftiges Gewitter hinzu. So geht es ununterbrochen bis in die frühen Nachmittagstunden, dann regnet es nur noch stückchenweise. So verbringen wir noch einen Tag in Ayios Kirikos.