Crash

Gegen 4:00 Uhr alarmiert unser Ankeralarm, d.h. der Wind hat wie geplant von Süd nach Nord gedreht. Wir überprüfen draussen, dass wir genug Platz zum Schwoien haben, sieht vertretbar aus. Dann dreht der Wind jedoch auf und aus den 4 -5 Bft werden in Kürze in Böen 10 Bft. Da hilft nichts weiter als im stockdunkeln aus der Bucht hinaus. Maschinen angeworfen, Ulla am Anker mit Spotbeleuchtung. Auf einmal der Schreck, der Anker kommt nicht hoch. Gestern Abend lag er im Sand tief eingegraben, an einigen Stellen alte Autoreifen und irgendwo ein 2 – 3 m langer Baumstamm. Inzwischen schlagen die Wellen über den Bug, dann löst sich der Anker, plötzlich ein fürcherlicher Knall und Ruck, wir sind mit dem Heck gegen die Uferfelsen gedrückt worden. Kapitän fliegt durch die Kabine, dämoliert Tisch und Stuhl und gibt Vollgas nach vorne. Anker kann nicht ganz eingeholt werden, sondern hängt vor der Ankerschiene im Bug. 2 Stunden kreisen wir in der Bucht vor dem Hafen von Fournoi und versuchen, uns von den Ufern fern genug zu halten. Bei Anbruch des Tageslichtes fahren wir in den Hafen, wo Boote längsseits liegen und die Eigner versuchen, sie im Auf und Ab der Wellen von den Stegen fern zu halten. Nach einigen Versuchen können wir dann vorne am Steg im Wellensalat anlegen. Vielen Dank allen Helfern!

Zwei Halter der Schwimmplattform sind auf der Backbordseite gerissen und haben das Laminat an mindestens drei Stellen eingedrückt, ausserdem ein langer Riss darunter. Durch eine der Stellen sickert Wasser in die Bilge, die Pumpen arbeiten. Beim Tauchen festgestellt, dass weder Ruderblätter nach Schrauben Schäden haben, Glück im Unglück. Arbeiter im Hafen meinen, wir könnten die Rumbalotte auf ihrem Trailer aus dem Wasser holen und sie könnten die Schäden behelfsmässig dicht laminieren. Wir fahren zu dem Slipp und weigern uns, dann weiter zu machen. Zu eng, zu viel Wind und der Trailer zu klein; das könnte eher noch mehr Schaden bedeuten. Zurück an den alten Steg jetzt auf die Lee-Seite. Dann wird Fett auf die leckende Stelle geschmiert, es hält das Wasser überraschend gut draussen. Wir beschliessen, nach Wetterberuhigung zur Reparatur in eine grosse Marina in der Türkei zu fahren. Abends legt wieder eine grosse Fähre an der Stirnseite des Steges an und der Schwell macht uns ganz schön zu schaffen.