Grossstadt

Wir wollten eigentlich nach Cefalu, aber waren ja gestern schon einen Teil der angedachten Strecke gefahren. Die Wettervorhersagen zeigen in einigen Tagen stärkere Winde an, deswegen fahren wir heute direkt bis Palermo. Somit gewinnen wir einen Tag, den wir für den Besuch von der Insel Ustica und den liparischen Inseln benötigen. Die Landschaft der Nordküste ist phantastisch. Immer wieder hohe Berge und kleine Orte auf den Bergspitzen. Die Strassen gehen durch Tunnel und über Brücken. Die Kaps erweisen sich alle als riesige Felsbrocken, an dem ein Leuchtturm steht und sich der Ort dann unter den Felsen drückt. Man kann sich gar nicht satt sehen.

 

Der Hafen von Palermo dagegen ist gross, das Wasser schmutzig es stinkt. Die Tankstelle ist bereits geschlossen, wir finden einen Liegeplatz an der Aussenmole direkt neben der Tankstelle. Es ist heiss und feucht, der Schweiss fliesst in Strömen. September wäre für Palermo bestimmt eine bessere Zeit. Eine Gruppe Kinder benutzt die Anlegestellen als Spiel- und Schwimmplatz, wahrscheinlich – und hoffentlich – sind sie gegen den Dreck schon immun. Am Abend Spaziergang durch die Stadt, wir kommen als Erstes in ziemlich traurige, schmutzige und herunter gekommene Gegenden. Bald dann die grossen Strassen mit internationaler Uniformität – sauber aber langweilig, und irgendwann finden wir dann auch einen Platz zum Essen.

11.7.

Um 9:00 wollte uns der Tankwärter bedienen, bis er dann feststellte, dass die Tanks leer sind und Agip neu liefern muss. Das wurde uns erst mit Hilfe der Dame aus dem kleinen Büro klar, die übersetzte. Also erst einmal zum Supermarkt und dann gab es auch Diesel. Ebenfalls Wasser gebunkert. Die gleiche Kindertruppe wie gestern ist wieder hier. Als sie auf das Dingi des Nachbarbootes klettern und sie auf uns nicht hören wollen, alarmieren wir die Hafenkapitänin. Sie schreitet zur Tat und muss sich vom grössten Jungen Unverschämtheiten anhören. Einige Stunden später kommt aber die Polizei und beruhigt sie Situation, die Kinder müssen abziehen. Soll immer für ein paar Tage helfen, dann sind sie wieder zurück. Kapitän macht am Nachmittag den obligatorischen Stadtrundgang. In Ruhe angeschaut macht die Stadt einen besseren Eindruck als am Abend zuvor. Es gibt viel zu sehen. Morgen früh geht es dann 35 nm nach Norden auf die Insel Isola di Ustica und von dort nach Osten zu den liparischen Inseln. Die Voraussagen für die nächsten Tage versprechen Windstille.