Um das Po-Delta herum nach Chioggia
Ab 7:00 Uhr rasen die Fischer mit ihren Booten wie beim Formular 1 – Rennen durch die Stangenmeere. In der Nacht hat sich eine Myriade von Eintagsmücken (nicht stechend) auf allen hellen Stellen am Boot niedergelassen. Und dunkele haben wir keine! Wir finden unseren Weg zurück aus der Marina und umfahren die seichten Gewässer des Po-Deltas im grossen Bogen. Kaum Wind und Sonnenschein. Erst vor Chioggia sehen wir die ersten Segelboote. Unser Törnführer ist nicht aktuell und schickt uns erst einmal in das falsche Hafenbecken. Schliesslich kommen wir im Hauptbecken der Marina Darsena Le Saline (1000 Boote) unter. Auch hier kein VHF, wir gehen erst einmal an einer freien Stelle längseits und suchen dann das Büro. Die Rumbalotte sollen wir verlegen, beim Einparken müssen wir durch eine dicke Schicht Seegras und prompt alarmiert unser empfindlicher Wasseralarm, Seegras verstopft die Wasserversorgung der Pumpen! Anlegen können wir trotzdem, ist nur immer stressig, wenn besonders in einer solchen Situation irgendein Alarm anfängt, furchtbar laut zu piepsen. Chioggia liegt am südlichen Ende der Lagune von Venedig. Da schlechtes Wetter angekündigt ist, werden wir das hier abwarten und erst danach ins Zentrum von Venedig fahren.
Unter der Backbordkühlwasserpumpe feinen Messingabrieb gefunden. Scheint von der Messingscheibe zu stammen, die als erste Unterlegscheibe auf die Pumpenwelle gelegt und von den anderen Scheiben nicht an den Pumpenkörper gepresst wurde. Sofern diese Analyse richtig ist, kein Problem, muss nur passendere Scheibe finden.
15.5.
Das Wetter hält, was die Vorhersagen prophezeiten. Den ganzen Tag stürmt und regnet es, Temperatur geht auf 11˚ C zurück. Einzige positive dabei ist, dass ich die homepage aktualisieren kann. Am Abend werfen wir die Heizung an und holen unsere finnische wasserdichten Freizeitanzüge aus dem Schrank, wo sie die letzten drei Jahre untätig rumhingen. Vorhersage für den 16.5. wieder Sonnenschein und kaum Wind!
16.5.
Und so wird es auch, ein wunderschöner Tag. Im Norden sieht man die schneebedeckten Berge der Alpen. In der Marina ist es nach dem Wochenende ruhig, richtig erholsam. Erstes Mittagessen in diesem Jahr auf der Flybridge und abends erste mal draussen gesessen.
Nur nach Venedig kommen wir nicht. Die Steuerbordmaschine bekommt kein Kühlwasser und von innen kann ich die Verstopfung nicht öffnen. 17 ˚ Wassertemperatur und trübes Wasser im Hafen vertreiben meine Lust, das Problem selbst zu lösen. Also kommt ein Taucher und holt aus dem Ansaugrohr einen grossen Busch heraus, der zweite hat sich auch gelöst und landet nach dem Anwerfen des Motors im Filter. Danach ist der Teil der Probleme in Ordnung.
Meine Analyse von vorgestern betreffend den Metallabrieb unter der Backbordmaschine erweist sich leider als falsch. Nachdem ich alles gereinigt, ein neues Tuch unter die Pumpe gelegt und den Motor gestartet hatte, findet sich der gleiche Abrieb nach kurzem auf dem Tuch wieder. Wir bestellen einen Mechaniker und rufen dann in Ravenna beim letzten Mechaniker an. Die haben zufällig zwei ihrer Mitarbeiter heute in Chioggia. Also gerade bestellten örtlichen Mechaniker wieder storniert und auf die beiden gewartet. Sie erscheinen wie immer im ordentlichen Overall, haben ihre eigenen Schutzüberzüge für die Schuhe dabei und machen auch beim Arbeiten einen professionellen Eindruck. Pumpe wird nach Ravenna gebracht, soll in der Nacht geöffnet und hoffentlich in Ordnung gebracht werden, und kommt morgen wieder nach Chioggia. Warten wir es ab.
Ansonsten wegen des Navigationsmonitors an Geonav und den Händler in Finnland geschrieben und mit ihm diskutiert. Monitor mit anderer Datenleitung getestet, keine Änderungen. Nun fehlt auf der Hardwareseite nur Test der langen Verbindung zwischen VGA-Splitter und Monitor, aber im ganzen Ort lässt sich keine passend lange Leitung auftreiben. Dafür sehe ich beim Suchen mit dem Fahrrad neue Gebiete der Stadt, in denen wir noch nicht waren. Dann Autopiloten konfiguriert, um das zu schlangenförmige Fahren zu vermeiden, Erfolgsprüfung wenn wir wieder los kommen.