Ruhige und schöne Marina Orikum

 

Heute haben wir 60 nm vor uns, Wettervorhersage ist gut. An der Küste treten die Gebirgszüge mehr in den Hintergrund und werden von flachen Buchten abgelöst. Es gibt praktisch keinen Schutz. Auf der ganzen Fahrt kommen uns nur 2 italienische Segelboote entgegen. Bei Vlores wird es wieder gebirgig, die Marina Orikum (einzige Marina des Landes) liegt am südlichen Ende der Bucht Gjiri i Vlores vor einer wunderschönen Bergkulisse. Schon von weitem machen wir die 2 grossen Gebäude der Marina aus. Es liegen nur wenige Boote hier. Der Platz ist schön und ruhig, wir beschliessen nach 8 Fahrtagen nun einige Tage zu bleiben, da auch die Wettervorhersagen mehr Wind versprechen. In der Marina funktioniert das WLan, es gibt gute Waschräume und Toiletten, das ganze für 37 €. Yassou konnte bei der Flaute kaum segeln und kommt erst später am Abend an. Essen heute im Restaurant La Folla, direkt an der Bucht, wieder einmal sind wir zufrieden. Unsere Gespräche werden begleitet von einem lauten Konzert der Frösche. Der Weg im Dunkeln zurück ist ein Erlebnis der besonderen Klasse. Es gibt keinen Fussweg und die Albanier fahren Auto, als hätten sie ihr Gehirn abgegeben. Ohne Rücksicht auf Verluste stehen sie auf dem Gashebel, überholen wo auch immer und Fussgänger werden mit lautem Hupen von der Strasse gejagt.

 

19.6.

Achim und Nina mieten sich ein Auto und machen einen zweitägigen Ausflug ins Landesinnere. Wir legen Arbeitspause ein. Boot wird entsalzt, Maschinenraum inspiziert, Kleinreparaturen, Innenreinigung, Kühlschrank abgetaut, Wäsche gewaschen. Unterlagen für Süditalien geordnet, langsam müssen wir unsere Strecke dort festlegen. Autopiloten in Angriff genommen, um die leichte Schlangenlinie endlich weg zu bekommen. Da das Autotuning nicht geholfen hat, gebe ich nun Werte manuell ein und werde diese dann nach den Fahrergebnissen anpassen. Wir haben mit 33 C den heissesten Tag dieses Jahres. Vom Morgen an schieben sich aus Süden Wolken über die Berge der vorgelagerten Halbinsel, draussen muss es ziemlich windig sein, hier drinnen merkt man nichts. Unsere Wetterstation überreagiert allerdings auf die Änderung und ihr Barometer fällt innerhalb von 3 Stunden um 14 mB. Fahre mit dem Israeli, der uns gegenüber liegt, am späten Nachmittag nach Vlores. Die gesamt Bucht entlang gibt es kleine Hotels und Badebuchten, viele Restaurants. Vlores hat eine lange und breite Hauptstrasse, der Hafen besteht nur aus zwei langen offenen Molen, gut dass wir hier nicht hin mussten. Überall wird gebaut. Rückfahrt mit dem Taxi, da der Israeli noch zu tun hat. Abendessen wieder im La Folla, da Ulla heute einmal Fleisch essen wollte. Das steht zwar auf der Speisekarte, gibt es aber nicht. Man muss eben flexibel sein. Am Abend läuft noch ein französischer Zweimaster in der Marina ein, einzige Bewegung heute. Morgen dreht der Wind wieder auf NW und bläst kräftiger. Wir werden noch einem Tag bleiben, um auch in Ruhe unsere homepage aktualisieren zu können.

20.6.

Wind hat auf NW gedreht und bläst nun in die Bucht hinein, es ist spürbar angenehmer als gestern bei der stehenden Hitze. Am Morgen kommt ein dänisches Segelboot, sie hatten abends in der Bucht geankert, weil sie die Marina nicht auf der Seekarte finden konnten und die Gebäude nicht gesehen hatten. Wir gehen zum Einkaufen nach Orikum, kleiner Ort mit ausreichenden Einkaufsmöglichkeiten, Bars und Restaurants. Dann wir die homepage aktualisiert. 

Gegen Nachmittag nimmt der NW zu und treibt nun die Wolken, die gestern von Süden kamen, zurück. Beim Sonnenuntergang hängen rosarot beleuchtete Wolkenfetzen über den Bergen. Nina und Achim kommen erst spät wieder von ihrer Autofahrt durch das Landesinnere, 800 km über mit Löchern gesiebte Strassen!