Einklarieren in Albanien

Mit Yassou gemeinsam Gang nach Canossa, nämlich zum Bezahlen und Ausklarieren. Marinebüro sollte um 8:00 öffnen, hiess aber 9:00 Uhr. Gestylte Kleidung, gutes Aussehen, lange Fingernägel und System Adler auf dem PC: Kreisen, Suchen und Zuschlagen. Vom Büro werden wir zum Zoll im gleichen Gebäude geschickt, von unseren Papieren werden Kopien genommen. Dann zum Hafenmeister, bei ihm war die Kopiermaschine kaputt. Alternative entweder irgendwo eine Kopie der offiziellen Crew-list machen lassen oder sie selbst noch einmal neu schreiben, wir entscheiden uns zum Schreiben. Von dort zur Polizei. Es wird ein englisch sprechender Beamte gerufen, braucht seine Zeit. Computer hochfahren, braucht auch seine Zeit. Dann sind wir dort fertig, Stempel in den Pass gibt es nicht, aber in die Papiere des Hafenmeisters und damit wieder zum Zoll. Die Dame nimmt nun auch eine offizielle Kopie entgegen (wahrscheinlich war der erste Besuch unnötig) und dann können wir endlich weiter. Yassou möchte noch tanken, aber die Tankstelle ist nicht besetzt. Hinter Bar wird die Küste langsam flacher, im Grenzgebiet zu Albanien ein Flussdelta mit langen Sandstränden. Über den albanischen Bergen baut sich wieder einmal das Nachmittagsgewitter auf und kurz vor unserer Ankunft in Shengjin blitzt und donnert es über dem Gebirge, wir werden verschont. Wir legen an der einzigen sichtbaren freien Stelle an, auf das Anfunken hatten wir keine Antwort bekommen. In der Nähe liegt ein schwedisches Segelboot. Suche dann den Hafenmeister auf, vor seiner Tür werde ich mit den Worten „ich bin ihr Agent“ begrüsst und der Agent wickelt dann alles ab, für insgesamt 80 €. Der Hafenmeister bekommt davon 1 €, wer sich den Rest teilt, bleibt unklar. Aber natürlich muss auch der Mercedes des Agenten irgendwie bezahlt werden. An unserem Liegeplatz können wir allerdings nicht bleiben, weil dorthin ein 33 m Boot erwartet wird. Hafenmeister und Polizei finden schliesslich einen Platz hinter einem grossen Frachtschiff und helfen beim Anlegen, Yassou geht später dann bei uns längseits und wir feiern das wahrscheinlich 1. Mittelmeer-Skipper-Club Treffen in Albanien.

 

Erkundigungsgang durch den Ort. Die Hauptstrasse ist in schlechter Verfasung, die Strandseite bestückt mit neuen, gut gepflegten Hotelanlagen, viel Betrieb. Finde einen Vodaphone-shop und kaufe uns den prepaid-stick für Albanien, Kommunikationsmöglichkeiten damit gesichert. Örtliches Geld (Lek) aus einem der vielen Bankautomaten gezogen, von denen aber die meisten nicht funktionierten, der letzte war gnädig. Am Abend Essen im San Giovani, ausgezeichnet!