Von wegen „wir haben ja einen back-up, nämlich die zweite Toilette“. Die kündigt heute Morgen, man kann auch mit Kraft nicht mehr pumpen. Wir hatten den Schwarzwassertank randvoll mit Wasser gefüllt, um mehr Gewicht ins Boot zu bringen, das versuchen wir nun auszupumpen, um Platz zu schaffen. Hilft nichts, nichts geht. Also fahren wir erst einmal los, „Tour der Brücken“ durch Lyon hindurch. Es ist wieder mal sehr bedeckt, aber schon 20˚ warm. Wir haben nur eine Schleuse mit 4 m zu durchfahren und kommen nach Albigny-sur-Saône, wo es einen Service gibt. Die Stege stehen quer zum offenen Strom, nach drei Versuchen lassen wir es sein und fahren weiter nach St-Germain, wo wir am Steg des Yachting Club du Rhône festmachen können. Nebenan gibt es einen Servicebetrieb. Der Besitzer arbeitet alleine und nimmt keine zusätzlichen Arbeiten an. Es besorgt aber über einen Kollegen einen Elektriker, der später am Nachmittag auch kommt. Zwischendurch baue ich die Pumpe der Bugkabine aus, reinige sie gründlich, versuche die Schläuche mit einen Stahlband zu öffnen. Nach dem ersten Einbau sitzt eine Dichtung nicht richtig und es tritt Wasser aus der Pumpe, also auf ein Neues. Aber auch das ändert nichts, wieder ausgebaut, aufgemacht und nun alle restlichen Kleinteile gereinigt und geölt. Im freien Test funktioniert sie ausgezeichnet. Nur nach dem Einbau geht das Auspumpen der Toilettenschüssel genau so wenig wie vorher. Irgendwo ist ein Stau oder der Tank ist immer noch voll. Allerdings nicht ganz, denn….. in der Bilge sammelt sich bräunliches Wasser und das kommt von der Unterseite des Schwarzwassertankes, nun hat der also auch noch ein Leck. Hat wohl das Salzwasser der letzten 3 Jahre nicht vertragen. Inzwischen ist der Elektriker da. Ich hatte bereits alle Leitungen freigelegt und zeige ihm Schaltknöpfe, Schaltrelais und Leitungen und die Pumpe. Nach kurzen Überprüfungen kommt er zu dem Ergebnis, dass die Pumpe hin ist (4 Jahre mit sommerlichem Dauerbetrieb). Er könnte sie wechseln, aber erst Montag oder Dienstag (heute ist Donnerstag). So lange wollen wir hier nicht bleiben. Morgen fahren wir nach Macon und versuchen dort, jemanden zu finden. Zu mindestens gibt es dort mehr Abwechslung. Wie auch beim Bootsfahren; denn unser erstes Boot hatte auch keine Toilette. Beim Arbeiten in den unteren Etagen hatte ich nicht mitbekommen, dass am Nachmittag tatsächlich die Sonne schien, es wurde ein schöner Abend.