Die Sonne von gestern ist einem dichten Nebel gewichen. Die Wasseroberfläche im Hafen ist fast ölig ruhig. Mit Durchbruch der Sonne lichtet sich der Nebel aber ausreichend, so dass man zu mindestens bei der Ausfahrt durch die flachen Wasser von Boje zu Boje schauen kann. Auf der ganzen Fahrt bis Helgoland behalten wir dann ca. 1 nm Sicht. Das AIS hilft, die belebte Verkehrszone von und zu Jade, Weser und Elbe zu bewältigen. Auf Reede liegende Schiffe tauchen wie Geisterboote auf und verschwinden wieder hinter uns. Wir haben nur sehr wenig Wind, angenehme Fahrt bei leichter Dünung. Anfänglich schiebt uns die Ebbe noch, die dann einsetzende Flut bringt keine Gegenströmung. In ca. 4 Stunden kommen wir in den Hafen von Helgoland, wo wir einen ausgezeichneten Liegeplatz reserviert bekommen haben. Am Nachmittag wird es fast sommerlich, auch wenn die Temperaturen klar unter 20 ° bleiben (Höchsttemperatur in Finnland heute 29,1°!). Unser Freund Henning wird am Sonntag zu Besuch kommen, wie legen nun also einige Tage „Urlaub“ ein. Beim Spaziergang durch die Unterstadt gelernt, dass „Schiffsausrüster“ hier nichts mit Technik zu tun hat, höchstens könnte man die dort zu erstehenden Flüssigkeiten als Additiv in den Diesel geben. Neben fischigen Besonderheiten findet man auch so typisch helgoländische Gerichte wie Leberkäse, Nürnberger Rostbratwürste, Cevapcici und Dubrovnik-Teller. Bei näheren Untersuchungen nun den Grund für das nicht schließende Bugfenster gefunden. Der Monteur hatte zu wenig Platz für die Führung des Festmachers gelassen, der deswegen nicht bis zum Anschlag gezogen werden konnte; kann mit etwas Abschleifen erledigt werden. Im Heck konnte ich die Stelle im Schlauchsystem finden, wo eine Verstopfung den Ablauf des Wassers vom Deck verhindert, kann nun auch in Ordnung gebracht werden.

31.5.2013

Sonniger Tag, blauer Himmel mit Schleierwolken, Wind um 8 – 10 m/s. Wir machen einen langen Spaziergang (kombinierte Geschichts- und Natur-Weg mit Hinweistafeln) über das Oberland mit dem Klippenweg. Schöne Aussichten, besonders interessant der Lummenfelsen in der Nähe der Langen Anna. Zum Abschluss helgoländer Spezialität Knieper (große Taschenkrebse) gegessen, Riesenportion verbunden mit viel Arbeit. Bugfenster und Wasserablauf vom Deck in Ordnung gebracht, die Route zur und auf der Eider eingegeben.

Um 17:00 dann kippt das Wetter, der Wind verstärkt sich, dichter Nebel zieht auf. So soll es gemäß Vorhersagen bis Sonntag oder Montag weiter gehen. Die Internetverbindungen werden ein Problem. Auf Helgoland ist kein Vodafone-Stick aufzutreiben, der holländische funktioniert ja trotz Versprechen des Händlers nicht in Deutschland. Irgendeines der Programme hat auch meinen internationalen Abroadband-Stick „gekappert, der funktioniert also auch nicht. Im Marina-Restaurant bekommen wir Verbindung auf dem Telefon, aber nicht auf dem PC. Wird nichts weiter helfen, als sich durch alle Bars und Restaurants hier durchzuarbeiten, vielleicht finden wir so eine Verbindung.

1.6.2013

Dichter Nebel und Starkwind, Hafentag und „Haus“arbeiten wie geplant. 30 Minuten vor dem Aufstehen wird die Webastoheizung eingeschaltet, da schmecken die Frühstückbrötchen schon besser. Gehen ins Insulaner-Hotel und können dort ins Internet, allerdings auch wieder eine sehr schwache Verbindung. Am Abend essen wir dort den größten Hummer, der uns je auf den Teller kam, ausgezeichnet.

2.6.2013

Immer noch starker Wind, aber dazu scheint die Sonne. Um 12:45 kommt unser Freund Henning mit dem Schnellboot aus Cuxhaven an. Wir holen ihn vom Hafen ab, auch sein Cousin Rickmer mit Frau Veronika sind beim Empfangskomitee dabei. Nach dem Einchecken im Hotel machen wir mit Henning eine Runde auf dem Oberland, essen, und gehen schließlich auf die Rumbalotte. Auf dem Weg besuchen wir den Laden einer Fotografin und kaufen von ihr 2 Bilder. Im Hafen bemerken wir, dass noch ein anderes finnisches Boot, die „Suwena“ hier liegt. Wir verabreden uns für den nächsten Tag. Den Abend verbringen wir mit Henning und seinen Verwandten im Insulaner, ein netter Abend. Dabei treffen wir auch ein hyperaktives Paar aus Berlin, Albrecht und Denisa.

3.6.2013

Keine Änderungen beim Wetter. Wir frühstücken ausgiebig mit Henning im Hotel und fahren dann auf die Düne. Besuch bei seinem Cousin Reimer, der hier mit 70 Jahren Aushilfsbademeister am Nordstrand ist. Auf der Düne liegen überall Seehunde und Kegelrobben am Strand. Im Dünen-Café genießen wir das „typische“ helgoländer Schneider-Weizenbier, es gibt einen Club dafür. In der Zwischenzeit hatte uns Veronika eine Maschine Wäsche gewaschen, danke! Die Bilder abgeholt und Henning dann am 16:30 wieder verabschiedet. Toll, dass der Besuch geklappt hatte. Zum Tanken gefahren und richtig günstig gebunkert, 1,04 €/l. Am Abend gemeinsames Abendessen in der Bunten Kuh mit den beiden Finnen Eva-Riitta und Andrus.