Indisch in Eno

Sonnenschein und Windstille am Morgen, auf dem Steg 2 Angler, gefangen haben sie nichts. Wir können mal wieder auf der Flybridge sitzen und die unmöglichsten Wolkenkonstellationen betrachten. Es ist unser letzter Tag auf dem Pielinen See, der mit 120 km Länge und 10 km Breite der 4. grösste See Finnlands ist. Über den Pielinen Fluss fliesst er in den Pyhäselkä See bei Joensuu. Zwischendurch fängt Microsoft auf unserem Navigationscomputer an zu arbeiten – ungebeten – und verändert die Resolution unseres Navigationsprogramms. Das wiederum mag der Zweitbildschirm auf der Flybridge gar nicht, er meldet sich vom Dienst ab. Nach einigen Versuchen, bekomme ich das wieder in den Griff. Dann verlässt uns der Sonnenschein und wir fahren in eine Regenfront, bis zu den Brücken beim Uimasalmi. 15 Minuten müssen wir auf die Öffnung warten, ein Zug hat Vorfahrt. Um 1400 legen wir am Anleger in Eno an. Wie schon lange haben wir auf der Fahrt keine weiteren Boote gesehen. Eno mcht einen lebendigen Eindruck, International wird es am Abend, wir Essen im Kebabrestaurant sehr gut indisch.

22.7.

Wir haben für heute ein Auto reserviert und fahren 20 km nach Pärnätupa in Ylämylly. Hier habe ich 1968 ca. 8 Wochen als Austauschstudent in einem Gasthaus gearbeitet. Eigentlich sollte ich der Tochter der Wirtin bei ihren Deutschstudien helfen, die wollte aber nicht. Also habe ich mich mit Finnisch beschäftigt. Das Gasthaus lag hinter einem großen Armeegelände, welches inzwischen aufgegeben ist, überall stehen Eigenheime. Ein neuer Besitzer hat das Gasthaus übernommen und bietet es für verschiedene Veranstaltungen an. Am nahen Berg Pärnävaara gibt es nun ein Biathlon-Zentrum. Dann machen wir einen Abstecher zum Gemeindezentrum Liperi, sehen uns natürlch den kleinen Hafen an und die daneben liegende grosse Kirche mit schönenm Friedhof. Zurück in Joensuu essen wir auf dem Markt noch einmal karelische Piroggen mit Eibutter und kaufen ein. Beim Überprüfen der Hecktoilette stelle ich fest, dass der Schwarzwassertank randvoll ist und schon etwas Flüssigkeit aus Schlauchverbindungen drückt. Wir verlegen das Boot 10 m und saugen die Tanks leer. Da die Geber nicht richtig angezeigt haben, studiere ich noch einmal die Unterlagen und schreibe eine email an der Hersteller. Der bestätigt eine Stunde später meinen Verdacht, dass ich beim Kalibrieren der Geber eine Phase ausgelassen hatte. In Kürze neuer Versuch, vielleicht klappt es dann endlich. Am Abend Auto zurück gebracht, und da nun so viel über Griechenland gesprochen wird, griechisch gegessen.