Mit viel Wind in das ruhige Pommer

Gleich morgens mit dem Computerlieferanten in Finnland telefoniert, um das Monitorproblem sprachlich besser lösen zu können als auf italienisch. Seine Kenntnisse reichen nicht aus, jetzt prüft er, ob der Hersteller mit einem Fernbedienungsprogramm arbeiten könnte. Als nächstes bei HR VIP für Ulla einen Internet-Stick und für mich eine kroatische SIM-Karte gekauft. Damit sollten wir ab morgen autark und nicht mehr von nicht funktionierenden WLAN’s abhängig sein. Wir umrunden die Spitze der istrischen Halbinsel bei stark aufgefrischtem Wind, 6 Bf – 12 m/s und gehen in unsere dritte ACI-Marina in Pomer. Ein ruhiger Platz in einer tiefen Bucht. Falls es noch jemanden interessiert, hier werden die WLAN-Verbindungen wohl durch den starken Wind vertrieben, auf jeden Fall funktioniert es auch nicht. Für Dienstag früh einen Elektriker bestellt, der sich Sicherungsschalter und Verbindungen unseres Navtex-Gerätes anschauen soll, da brennt laufend die 10 A-Sicherung durch. Die Landschaft sind nun ganz anders als in Italien, sehr viel abwechslungsreicher, Inseln und Buchten.

Oi kaunis kesäilta - oh du schöner Sommerabend!

David, der Elektriker, kommt fast wie verabredet. Er auch stellt fest, dass bei den Schaltern für Inverter und Navtex-Gerät einige alte Verbindungen frei hängen. Er prüft alles durch, isoliert dann die alten Verbindungen. Bei den Arbeiten zuckt er auf einmal furchtbar, er hatte einen Stromschlag aus dem 220 V-Netz bekommen, welches er nicht abgeschaltet hatte. „Statt Morgenkaffee“ meint er. Eine Stunde, im Büro bezahlt. Zurück am Boot schalte ich den Bordcomputer ein und der bleibt still. Nach kurzer Überprüfung stellt sich heraus, dass der Inverter nicht anspringt. Also David zurück. Er hatte beim Arbeiten mit den beiden Schaltern den Inverter-Schalter mit dem Pluspol des Navtexschalters berührt und das mochte der nicht. Beim Öffnen des Inverters zeigt sich, dass eine Kupferverbindung durchgebrannt war. Die repariert er in der Werkstatt und der Inverter läuft wieder. Nun nimmt er sich auch noch einmal die beiden Schalter vor und setzt kleinere Kabelverbinder ein. Statt einer Stunde wurden es nun drei, ich bezahle davon zwei. Mit Weiterfahren war es dann auch schon zu spät für heute.

Nun meldet sich der PC-Fachmann aus Finnland, mit dem wir das Bild auf dem Monitor der Flybridge wieder hinbekommen sollen. Kurz zusammen gefasst: nach mehreren Stunden Telefonaten, Arbeiten über telefonische Anweisungen und teilweise über das Fernbedienprogramm klappt es endlich am frühen Abend, vernünftiges Bild auf beiden Monitoren!

Ab Mittag hatte sich der Wind gelegt, es wurde ein richtiger Sommertag. Abends noch einmal eine Runde durch das kleine Dorf und dann zum Essen wieder ins Miramare, wo wir schon gestern waren. Wir sitzen gemütlich unter den Strassenlaternen „Hofbräuhaus Traunstein“. Eine wirklich ruhige Bucht, ausser der kleinen Marina keine weiteren Touristen, vom Stress mit der Elektronik abgesehen wirklich erholsam. 

Auf dem Rückweg zum Boot herrlicher Duft von Jasmin im Dorf und Pinien vor der Marina.