Hinter Huy beginnt bis Lüttich reines Industriegebiet, beinahe 20 km lang. Bei den beiden Schleusen haben wir Glück und können direkt hinein fahren. An der zweiten Schleuse wird die zweite Kammer gerade überholt oder neu gebaut, interessant dort hinein zu schauen! Kurz nach 12:00 legen wir schon in der Marina an, wo uns Raudi einen Platz organisiert hatte. In der Marina liegt man geschützt, 15 Minuten in die Altstadt, aber nur 1 Toilette und 1 Dusche! Ich kann am Nachmittag für uns einen Platz in Gent reservieren, wo wir das Boot einige Tage liegen lassen werden, um nach Finnland zu Kirsis Hochzeit zu fahren.

27.7.

Die ungewohnte Hitzewelle nach dem vielen Regen geht erst einmal weiter. Langer Spaziergang durch die Stadt. Wie überall viele Kirchen und auch alte Gebäude, der Großteil ist allerdings ziemlich neu. Ab und zu drücken sich alte Häuser zwischen die bedeutend größeren Neubauten. Auffallend viele Denkmäler und Statuen. Versuche ein Fahrradgeschäft zu finden, um einen neuen Innenschlauch kaufen zu können, da der alte am Ventil gerissen und kaum reparierbar ist, ohne Erfolg. Zweiter Spaziergang zum Bahnhof Guillemins. Das Gebäude ist eine phantastisch luftige Konstruktion eines spanischen Architekten, sehr interessant und schön. Nach der Rückkehr kommen dann die ersten Gewitterschauer, die eigentlich erst für morgen angesagt waren. Zu mindestens kühlt es etwas ab.

Während wir am Abend rein zufällig mal den Fernseher anwerfen und die Eröffnung der olympischen Spiele in London anschauen mit viel Feuerwerk, ziehen hier die Blitze 2 Stunden lang über den Himmel. Vielleicht half dies, im Google die richtigen Fragen zu stellen, denn ich finde endlich einen großen Fahrradhändler mit Servicebetrieb in Liege, der nur ein paar hundert Meter von der Marina entfernt liegt.

28.7.

Um 10:00 bin ich wieder Besitzer eines funktionsfähigen Rades und habe auch gleich einen weiteren Ersatzschlauch gekauft. Der Dauerregen hält den ganzen Vormittag wie vorher gesagt an. Newsletter an die registrierten Leser der homepage geschickt und die Einzelstrecken bis Gent im Navigationsprogramm festgelegt. Gerade als ich Nachmittag beim Lesen auf der Flybridge wunderschön und tief eingeschlafen bin, halt ein lautes „Monsieur, Monsieur“ vom Fußgängerweg herüber. Und dort steht das Ehepaar, welches wir vor einigen Tagen an einer Schleuse auf der Sambre getroffen hatten; Vater der Frau war Konsul von Finnland in Lüttich!