Kurz nach 9:00 geht es los, der Kanal schlängelt sich durch Wiesenhänge. An der ersten Schleuse holen uns unsere holländische Nachbarn - Bernhard’eau - von Seneffe ein. Die Schleusen haben wieder eine andere Konstruktion als bisher. Die Tore hängen und werden zum schließen oder öffnen als ganzes seitlich verschoben. An der dritten Schleuse werden wir nach unseren Papieren gefragt, dem Permis de Circulation. Unseres war fälschlicherweise von der ersten Schleuse nur für den Kanal Nimy-Platon-Peronnes ausgestellt worden, nun haben wir ein neues, welches für ganz Wallonien (nicht Belgien!!) gilt. Kostet nichts, kommt uns als Papierkrieg aber etwas wie in Griechenland vor. Bei Charleroi ändert sich die Landschaft radikal. Aus den Wiesen werden aufgelassene Anlagen der Schwerindustrie, der Kanal führt durch ein ehemaliges Stahlwerk hindurch. Das ganze macht einen deprimierenden Eindruck, auch die 500 m lange Grafittiwand kann dem nicht abhelfen. Da uns der Weg bis Namur zu lang ist, fahren wir zwei Kilometer die Sambre hinauf, wo es in Marchienne einen Anleger für Sportboote gibt. Später legt die englische Bark Cedar ebenfalls hier an, wir hatten sie bereits in Mons und Seneffe getroffen, auch sie wollen morgen nach Namur. Der Spaziergang durch die Stadt ergibt auch ein geteiltes Bild wie vorher auf dem Kanal. Die westliche Seite ist mehr oder weniger verfallen(d)e Umgebung mit Geschäften und Bars, die Ostseite ist sauberer, aber reines Wohnviertel. Im Prinzip ist alles da, nur wohnen möchte man hier nicht.