Heute steht das größte Schiffshebewerk der Welt auf dem Programm, Strépy-Thieu am neuen Canal du Centre, mit einem Hub von 73,15 m. Davor zwei Schleusen, eine mit normalen Halteklampen und eine mit Schwimmpollern. Die Schleusen in Belgien waren bisher besser auch für Sportboote eingerichtet als in Frankreich und die Wasserbewegungen sind sehr ausgeglichen und angenehm. Mitten in der Wald- und Wiesenlandschaft auf einmal eine der Schrottverarbeitungsanlagen, die wir auch schon in Nordfrankreich gesehen hatten. Dann stehen wir vor dem „Fahrstuhl“. Die Schiffe fahren in eine Wanne ein und die Wanne wird dann 73 m hoch- bzw. runtergefahren. Gegengewichte sind riesige Betonklötze, das ganze wirkt fast futuristisch mit Lautsprecheransagen und Geräuschen wie auf einem Flugplatz. Von oben phantastischer Rundblick auf die unten liegende Umgebung. Am historischen Canal du Centre sind inzwischen 4 alte Hebewerke zum Weltkulturerbe ernannt worden. Nach der Ausfahrt geht es bald über ein Äquadukt, links und rechts Dörfer unter uns. In einer weiteren Stunde Fahrt kommen wir zum Hafen von Seneffe, der in einem Nebenarm des Kanals Brüssels – Charleroi liegt. Im Laufe des Nachmittags und Abends wird es hier richtig voll. 3 Tage Belgien und 3 gut organisierte Häfen! Wie bereits in Peronnes und Mons gibt es auch hier die ADEPS „Administration de l'Éducation physique, du Sport et de la Vie en Plein Air“, die Jugendlichen in Lagern Schulung für Wassersport bietet. Mit dem Hafenmeister Patrick vereinbare ich, ihm finnische 1, 2 und 5 Eurocents zu schicken. Die 1 und 2 cents sind schwer zu finden, da sie in Finnland nicht benutzt werden. Alle Rechnungen werden auf die nächsten 5 cents auf- oder abgerundet.

 

 

Während des Abendessens im Le petit Baigneur haben wir kurz überlegt, was in Belgien bisher weiter aufgefallen ist. Die Brotkultur ist eindeutig schlechter als in Frankreich, es gibt - bisher - nur helles Brot, welches so weich ist, dass man es auch nur fertig in Scheiben geschnitten bekommt. In den Restaurants wird nicht automatisch eine Kanne Wasser auf den Tisch gestellt, bestellen muss man Mineralwasser. Die Speisekarten bauen sich nicht auf verschiedenen Menus auf wie in Frankreich, sondern auf Einzelgerichte, riesige Portionen. Gute Schleusen und gute Marinas. Weniger Flaggen, weniger Blumenschmuck in den Landesfarben.