Wellenreiten nach Gallipoli

Haben versucht, eine Strecke „um Wind und Wellen herum“ zu finden, d.h. um den Golf von Taranto zu fahren. Heute sollen es für die erste Teilstrecke 4, max. 5 Bft geben. Am Anfang ging das auch gut, dann aber frischte der Wind wieder auf 6-7 Bft auf und da wir relativ weit draussen fahren, gab es auch in Kürze kräftige Wellen. Kurs dann näher an die Küste gelegt. Die ist ziemlich flach, macht aber bei dem Sonnenschein mit ihren weissen Häusern einen netten Eindruck. Die Annäherung an Gallipoli ist schön, die Altstadt liegt auf einer runden Insel, der neuere Teil auf dem Festland. Einfahrt in den auf der Nordseite liegenden Hafen mit Marina bei dem Wellengang spannend. Unser Törnführer verwirrt uns mit widersprüchlichen Texten und Lagezeichnungen betreffend die Marina Bleu Salento. Nirgendwo ist jemand zu sehen und ein Anlegen bei dem starken Wellengang und Wind kommt uns ohnehin kritisch vor. Also legen wir kurzerhand an der langen Aussenmole längsseits hinter einem grossen Segelboot an. Lange währt unser Glück nicht, dann erscheint ein Uniformierter und macht uns klar, dass wir hier nicht liegen dürfen, wegen security. Genau deshalb liegen wir ja hier, nämlich security für das Boot. Das verwirrt ihn zwar ein wenig, aber er bleibt bei seiner Meinung. Wir sollten die Marina anfunken, nur wie so oft, antwortet dort niemand. Dann findet er eine Telefonnummer und wir bekommen Verbindung, die Marina schickt ein Pilotboot entgegen, welches uns den Liegeplatz am Ende eines Schwimmstegs zeigt. Trotz Wind und Wellen legen wir dort eine Superanlandung hin, dass sowohl Marineros als auch Crew und Kapitän erstaunt sind. Na bitte!

 

Später versuchen wir im Ort, Ullas Vodafone-Stick zum Laufen zu bekommen. Waren dann wohl an die 2 Stunden im Laden, haben zwischendurch auch den Laptop vom Boot geholt, aber nichts lief. Das Programm zeigt an, dass wir im Netz eingeschaltet sind, schafft aber keine Internetverbindung her. Klar ist, dass die in Kroatien und Albanien gekauften Sticks zu mindestens mit der italienischen SIM-Karte nicht funktionieren, aber der neue Vodafone-Stick schafft eben die Verbindung auch nicht. Morgen früh sollen wir wieder kommen, weil die Techniker meinen, es läge an einer Überbelastung des Netzes, das glauben wir allerdings nicht. Am Abend probieren wir noch einmal alle möglichen Varianten aus, um auf die nächste Phase gut vorbereitet zu sein.

28.6.

Nach dem Frühstück Fotogang durch die Altstadt. Eine Haupstrasse und eine Unmenge von kleinen Gassen, gefällt mir sehr gut. Dann geht wieder zum Vodafone-Laden. Diesmal behalten wir die einzelnen Schritte fest in eigener Hand, Endergebnis: alte Version des Vodafone-Sticks funktioniert auf Ullas PC, die neue Version mit angeblicher besserer Software und weniger Fehlern nicht. Dafür bekommen wir diesen nach einigen Versuchen auf meinem PC zum Funktionieren, Problem gelöst, keiner weiss allerdings, was das Problem nun konkret war/ist. Den Tag auf dem Boot mit Lesen verbracht. Am Abend in der Altstadt im Restaurant Bastion mit Blick auf den Leuchtturm gut gegessen, die Waage dankt es!

29.6.

Gestern am späten Nachmittag war der Strom ausgeschaltet worden, jetzt funktioniert er noch immer nicht. Allerdings haben nur wir das Problem. Bis ich auf die Idee komme und einmal beim Fehlerschutzschalter nachschaue. Der hatte beim Arbeiten der Elektriker reagiert und die Sicherung war rausgesprungen. Nun „stehen wir also wieder unter Strom“. Am Nachmittag macht die Guardia Finanza über der Marina mit dem Helikopter Flugübungen, der Sinn bleibt uns unklar. Boot gewaschen, PC-Arbeiten, in der Stadt eingekauft und am Abend routiniert in die Altstadt zum Essen.