Der Morgen beginnt mit dem Einschalten der Webastoheizung, um den 10 ° draußen etwas Widerstand zu leisten. Danach muss das Ventil der Butangasflasche auf der Flybridge gedrückt werden, da das Gas bei den niedrigeren Themperaturen sich sonst nicht zum Herd bewegt. Im Norden muss dafür Propan eingesetzt werden. Auch heute wieder nebelig und kurz vor der Abfahrt fängt es an, zu regnen, also wird von drinnen gefahren. Nachdem ich gestern schon die Strecke wegen einiger zu flacher Stücke änderte beschließen wir nun, den Routenabschnitt auf kleineren Kanälen über Akkum fallen zu lassen. Es geht über das Sneekermeer und den Prinses Margriet-Kanaal bis Grou. Von dort dann auf kleineren Kanälen über Warga nach Leeuwarden. Die Fahrt auf dem Ring um und in die Stadt ist mit 8 beweglichen Brücken bestückt und erfordert einschließlich der Mittagspause zwischen 12 und 13 Uhr mehr Zeit. Die Liegeplätze des Hafens befinden sich am Kanal Noorder Stadsgracht neben dem sehr schönen Park „De Prinsentuin“, große Grünflächen, alte Bäume. Am Hafenbüro wird mit Zahlautomat und Kreditkarte bezahlt, es gibt ausgezeichnete sanitäre Anlagen, das Zentrum der Stadt ist nur einige Minuten entfernt. Wir legen hier morgen einen Ruhetag ein.

Die Technik hat heute ohne Probleme funktioniert, auch der Autopilot konnte nun nach der Korrektur von gestern Abend eingegebene Routen automatisch abfahren. Die mechanische Seite sieht gut aus: die erneuerten Dichtungen am Backbordmotor für die Ölkühlung und für die Kühlwasserpumpe sind dicht, die ausgetauschten Geber und Anzeigegeräte für den Öldruck zeigen nun vernünftige Werte an, die neuen Drehzahlmesser auf der Flybridge laufen störungsfrei und synchron, die Kühlwasserpumpen lecken nicht. Fragezeichen sind immer noch die verschiedenen Temperaturen von Back- und Steuerbordmotor. Austauschen der Thermostate auf der Backbordseite haben keine spürbare Änderung gebracht. Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Temperaturgeber defekt sind und werde sie im nächsten Herbst austauschen.

21.5.2013

Heute das Gasanwerfen dann mit Pfiff. Auch nach dem Drücken des Ventils kommt nichts. Schraubenzieher raus, Ventil gewechselt passend für die halbvolle schwedische Flasche, angeschlossen …….. bis von unten die Nachricht kommt, dass es gar nicht funktionieren konnte, weil der Zwischenhahn geschlossen war. Das ganze wieder zurück gebaut und schon gibt es auch ein Frühstück.

Wetter wie gehabt. Kaufen im Supermarkt ein und besorgen dann in der Stadt bei Vodafone das Aufladen unseres Sticks. Besonders mit dem Hinweis des netten Verkäufers, man sollte sich lieber in einem Café oder bei Mac Donalds hinsetzen und die dortigen WiFi’s nutzen, weil erheblich besser und billiger, geht es zurück zum Boot. Im Hafen hatten wir gestern ein finnisches Segelboot – Marianne V - gesehen, und nun ist auch jemand dort an Bord, Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Zum Mittagessen wird das erste Mal überhaupt auf unserer Europareise der Gasofen in Betrieb genommen und Brötchen aufgebacken. Am Nachmittag Runde durch die Stadt und etwas fotografiert. Unterwegs auch die noch fehlende DVI-D Leitung (3 m) für den direkten Anschluss unseres Monitors gefunden. Allerdings erweist sich das Durchlassloch neben der Tür in die Bugkabine als zu klein. Die Montage darf nun bis auf unsere Ankunft in Finnland warten, bis dahin haben wir ein Provisorium mit an die Tür geklebter Leitung, geht auch.

Mit Harry diskutiert, ob wir das NMEA-Netz noch umbauen und versuchten sollten, den Radar zu reparieren. Er hätte dafür möglicherweise die passenden Ersatzteile. Nachdem wir nun 2 Tage ohne Fehlermeldungen gefahren sind, der Umbau wieder Zeit benötigt, Teile für die Anschlüsse des Autopiloten kaum irgendwo gleich auf Lager wären und beim Radar das Gelingen ohnehin unsicher ist, beschließe ich, jetzt nichts zu machen. Sollten wir unterwegs Störungen bekommen, werde ich die Autopiloten neu anschließen, so dass im Netz selbst keine Störungen entstehen sollten.

Es regnet laufend weiter, für morgen soll es trockener aber dafür noch einmal kälter sein.