Durch die Kaldera von Santorini nach Sikinos

und abgebrochenes Landungsmanöver

Wind hat zwar etwas nachgelassen, aber wir haben immer noch 4 Bft. Als erstes machen wir die Runde um die Kaldera von Santorini, ist schon ein gewaltiger Eindruck. Dann geht es direkt nach Norden auf Sikinos zu. Wir kalibrieren den Windmesser der Wetterstation, jetzt zeigt er die richtigen Windrichtungen an. Da unser Autopilot nach längeren Strecken ab und zu die Steuerung nicht hatte freigeben wollen haben wir uns angewöhnt, jede Stunde einmal kurz auf manuellen Betrieb zu gehen. Diesmal bekommen wir nun eine Fehlermitteilung “Clutch/Bypass Overload” und die Steuerung lässt sich nur noch manuell betätigen, aber so kommen wir zumindestens in den Hafen. Dort bläst der Meltemi von den nahen Bergen mit aller Kraft. Wir wollen erst ankern, sehen dann aber, dass das Ende der kurzen Pier frei ist und dort jemand bereit steht. Also dort hin, aber dort wollte auch ein anderes Motorboot hin, die schon vor uns vor Anker lagen. Der Jemand zeigt uns, dass an der Aussenmole noch ein Platz frei ist und dass der  Anker hier auf der anderen Seite der kleinen Bucht gesetzt werden muss.Wir hatten keine Fender draussen, weil wir ja eigentlich nur mal schauen wollten, aber da waren wir schon rückwärts auf dem Weg; darum bremse ich vorsichtshalber beim Einfahren in die Lücke ab und schon drückt uns der Wind quer. Die Griechen schreien – aber das machen die ja immer – wir schieben uns vorsichtig wieder aus der Lücke raus, die Mitte der Bucht ist versandet und flach. Ulla bedient die Ankerwinsch, die Ankerkette springt von der Rolle und da die Führung gebrochen ist, verklemmt sie sich. Kapitän muss runter und helfen. Als nächstes wickelt sich die Leitung der Fernbedienung um die Winsch und reisst, aber wir haben ja noch die Fussbedienung. Jetzt reicht es, wir brechen dieses Manöver ab und gehen ankern wie geplant. Die grosse Motoryacht macht nun einen Versuch zur kurzen Pier, gibt aber schnell auf und kommt auch wieder auf den Ankerplatz zurück.

Der kleine Ort ist um die Bucht gebaut. Viele Ferienwohnungen direkt am Wasser. Innerhalb von 2 Stunden kommen drei grosse Fähren hierher und jedes mal gibt es einen furchtbaren Schwell. Ich kann mit meinem Elektriker in Finnland die wahrscheinliche Ursache für die Fehlermeldung des Autopiloten klären und lerne dabei gleich die Konfiguration der Anlage besser kennen. Vorläufig wird nun per Hand gesteuert; für Athen werde ich versuchen, einen Spezialisten aufzutreiben. Dann wird die Leitung der Fernbedienung repariert, eine immer wieder sich selbstständig machende Gardinenstange befestigt und mit viel Wasser das Boot vom Staub aus Santorini befreit.