Sonniger Morgen, wenig Wind. Auf der Bucht von Luleå kommen uns schon mehrere Segelboote entgegen, wir fragen uns, wo die her kommen. Auf dem offenen Meer verdichten sich die Wolken und auf einmal sitzen wir in einer dicken Nebelschicht, was bei dem nicht vorhandenen Verkehr (ein Boot), AIS und Radar aber kein Problem ist. Nach einer halben Stunde hebt sich der Nebel und wir haben gute Sicht. Gemäss Hafenbuch führt in den Hafen von Rödkallen eine ausgebaggerte Fahrrinne, dort sollen dann Wassertiefen von 2,50 sein und das ganze mit einem Hotel/Café gekrönt werden. Über den in der Karte gezeigten Hafen mit 2 Becken am Anfang der Fahrrinne gibt es nirgends Informationen. Wir wollen uns lieber dort hinlegen; denn wir vertrauen der engen Fahrrinne und den Tiefenangaben nicht, und es ist unsicher, ob wir in dem kleinen Hafen überhaupt Platz finden würden. Vor der Einfahrt zur Insel sehen wir schon die Masten eines Segelbootes in dem unbeschriebenen Hafenbecken, nichts wie hin. Beim Herankommen sehen wir dann, dass hier nicht alles in Ordnung ist. Die Wände des ersten Beckens sind umgefallen und verrottet und die Seiten der Einfahrt des zweiten, großen Beckens sind teilweise abgebrochen und hängen schräg herunter. Ein mulmiges Gefühl beim Durchfahren, drinnen haben wir aber genug Wasser. Hinweisschilder verbieten das Betreten des Hafens wegen Baufälligkeit, die sind allerdings landwärts ausgerichtet. Bootsfahrer werden weiterhin mit einem neu aussehenden Schild „Willkommen in Rödkallen“ begrüßt. Der Segler ist ein Norweger, der hier schon 2 Tage gelegen hat und gerade beim Wegfahren ist. Wir machen fest und gehen zum „Dorf“, d.h. Ansammlung von heutigen Sommerhäusern. Das Hotel incl. Café wird schon seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet. Somit kann man mit den Leuten etwas reden, zum Leuchturm und der schönen alten Kapelle gehen, den kleinen Teisten im Hafenbecken zuschauen und sich ausruhen. Am Abend sehr schöner Sonnenuntergang.