Die ganze Nacht über hat es geregnet, aber gegen Morgen klärt es sich auf. Wind 5 – 7 m/s macht eine etwas kabelige See. Im und um das Hafenbecken herum hat sich eine grosse Teistenkolonie versammelt, die in den Zwischenräumen der aus Natursteinen gebauten Stützwände nistet. Das Herausfahren durch die enge und eingebrochene Ausfahrt wird wieder spannend. Wir haben nun 3,5 Stunden offenes Meer vor uns mit Wellen von der Seite und seitlich achterns, nicht ganz ruhig aber problemlos. Bis auf das Navigationsdisplay, auf dem nach einiger Zeit unser Boot-Ikon hin und her springt, die Karte sich verschiebt und das Zentrieren der Karte auf unsere Position nicht stabil ist. Ausserdem springt das Programm einige Male über den nächsten waypoint hinweg und will direkt zum übernächsten steuern. Kurz vor dem Ziel ist der ganze Spuk dann auf einmal vorbei. Unsere Diagnose ist schlechte Satellitenabdeckung oder grossflächige magnetische Störungen, die allerdings in den Seekarten vermerkt wären. Wie das gestrige Rödkallen ist auch Pite-Rönnskär eine ehemalige Lotsen- und Leuchturmstation. Jetzt werden die alten (und neuen) Gebäude als Ferienwohnungen genutzt, die Technik ist automatisiert , zentralisiert und ferngesteuert. Heute sind alle Bewohner beim großen Sommerputz, Rasen wird gemäht, Bootsanleger repariert, ein Graben ausgehoben usw. Alles sieht sehr gepflegt aus. Auch das kleine Café ist in Betrieb. Der Leuchturm ist mit 37 m Höhe einer der höchsten seiner Art, aber ist nun in den Seekarten zum reinen Turm degradiert. Zum Abendessen kaufen wir uns frisch geräucherten Fisch, während die Einwohner ihren Arbeitstag beim gemeinsamen Würstegrillen beenden.