18.6. Darlowo 36 nm 4:45 h

Nach dem Frühstück zur gegenüber liegenden Tankstelle gefahren und 1000 l Diesel getankt. Um 9:10 geht die eigentliche Fahrt los. Rufe zweimal mit VHF bei Port Control an, um uns abzumelden, aber niemand reagiert. Das gleiche später bei der Ankunft in Darlowo. Dass Telefonieren nichts bringt hatte ich schon auf Christansö festgestellt. Dann kommunizieren wir eben nur im Notfall. Leichter achterlicher Wind mit 2 – 3 m/s und Sonnenschein. Der Radar hatte wieder einige Punkte der Einstellung vergessen und musste wieder aktualisiert werden. Kurz vor der Ankunft merkten wir, dass sich hinter uns eine dunkele Wetterfront aufgebaut hatte, sie löste sich genauso schnell wieder auf. In Darlowo fahren wir hinter einem der in Polen wohl typischen touristischen Piratenboote hinterher in die Einfahrt, wo wir kurz auf das Öffnen der Rollbrücke warten müssen. Die Zeit wurde verkürzt, weil ein SAR-Boot im Einsatz sofort durch musste und somit auch wir Durchfahrt frei hatten. In der Marina (ehemaliger Fischerhafen) hinter der Werft legen wir uns an einen langen Finger. Die Marina steht nun für Gäste zur Verfügung und für die Fischer und Einheimische ist ein neues Hafenbecken auf der Westseite des Flusses gebaut worden. Zum Einkaufen und Restaurants ist es nur 1 km, eine sehr touristische Meile. Das eigentliche Dorf liegt 2 km weiter südlich am Fluss. Für Morgen ist starker Wind angesagt, wir werden wahrscheinlich hierbleiben.

 

19.6. Darlowo

 

Wir haben den starken Wind und bleiben also. Am Vormittag „Schreibtischarbeiten“ erledigt. Dann mit den Rädern zum eigentlichen Ort gefahren, der den Eindruck einer Kleinstadt von 1960 macht. Viele kleine Spezialgeschäfte im Zentrum, alles ruhig und gelassen. Wir essen Kartoffelpuffer, danach lässt sich der Kapitän für 6 Euro die Haare schneiden, um bei der anschließenden Burgbesichtigung anständig auszusehen. Prinz Eric der Pommer wurde hier im schwedischen Reich 1382 geboren, war König der in der Kalmarer Union vereinten Länder Dänemark, Schweden und Norwegen und verbrachte auch seine letzten 10 Jahre wieder in Darlowo. Gelungene Ausstellung, wobei die Folterkammer mit den Folterwerkzeugen und dazu gehörenden Erläuterungen nicht nur interessant, sondern auch schon abstoßend war. Unglaublich, was sich in Menschenköpfen alles einnisten kann!

 

Zurück auf dem Boot Flugrost entfernt, die Wasseranschlüsse meiner zweiten mobilen Pumpe verbessert und endlich die kaputte Toilette richtig absaugen können (für die andere Pumpe ist auch hier im „Sailorshop“ kein 12 V Anschluss zu bekommen). Im Motorraum das Ölleck an der Backbordmaschine weiter eingekreist und neue Saugtücher angebracht. Route für morgen nach Leba fertig gemacht, wobei wir beim Durchqueren eines militärischen Sperrgebietes genau auf die zugelassenen Durchfahrzeiten achten müssen. Zum Schluss die verschiedenen Radareinstellungen anhand der aktualisierten Anweisungen durchgegangen und korrigiert.